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1300. o. T. o. O.

Schiban v. Der (Dyhrn) zeigt dem Dechanten Zisslaus und dem Custos Jakob an (hinter custodi folgt im Orig. ein Wort pon seitlich mit 2 Parallelstrichen über dem n, was nach dem Vorgange des alten Bresl. Archivrepertors durch Poznaniens. zu erklären, nicht unbedenklich erscheint, da einmal die Form der Abkürzung unerhört ist und dann die beiden genannten Personen ums J. 1300 wenigstens die Würde eines Dechanten resp. Custos nicht bekleidet haben; freilich fällt es schwer einen andern Vorschlag zu machen und die ganze Chronologie der Urkunde erscheint ja, wie gleich angeführt werden wird, auch sonst unsicher), dass, nachdem er durch den Herzog Heinrich von Glogau (bone memorie - dieser Zusatz, der Herzog Heinrich als einen bereits verstorbenen bezeichnet, ist schwer erklärlich, insofern es im J. 1300 keinen bereits verstorbenen Herzog Heinrich von Glogau gab) zum Hofrichter ernannt sei in dem Streite zwischen der Aebtissin v. Trebnitz und Stribeslaus dem Sohne des Gnomer, er nun dem Vertreter der Aebtissin Bruder Wecelo, der den Str. vor den Hofrichter citirte, in Gegenwart des Konrad de Verdo, Heinrich Hacke und Otto v. Schenkindorf den ersten Termin am Orte festgesetzt habe, den zweiten in Glogau, worauf dann der Canonicus Bruder Heinrich den Stribeslaw zu dem dritten Termine citirte ita quod fr. Henr. coram nobis in Tarnow (vermuthlich Tarnau bei Glogau) comparuit super eandem causam et tercium terminum contra eundem Stribeslaum obtinuit.

O. Z.


Or. im Bresl. Staatsarch. Trebnitz 143. An Pergamentstreifen die S. des Heinr. Hacke und des Schiban von Dyhrn (Pfotenhauer B. Taf. V. 43 und 48). Unecht ist die ganze Urkunde schwerlich, vielleicht aber in ein anderes Jahr zu setzen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.